Leserbrief zum Artikel „Angst vor noch mehr Tourismus“ / 26.2.21
Das Votum des Murnauer Gemeinderates, die Bewerbung des Landkreises Garmisch-Partenkirchen für das UNESCO-Weltkulturerbe „Alpine und voralpine Wiesen- und Moorlandschaften“ mitzutragen, ist eine gute Entscheidung. Sie zeigt, dass die Mehrheit des Gremiums den Leitgedanken, der mit dem Begriff Weltkulturerbe verbunden ist, verstanden hat. Es geht laut UNESCO-Konvention darum, Stätten und Landschaften von außergewöhnlicher Bedeutung als Bestandteil des Welterbes der ganzen Menschheit zu erhalten. Die Wiesen- und Moorlandschaften im Landkreis zählen dazu. Sie gilt es zu bewahren und zu schützen. Dies wiederum gelingt nur, wenn die seit Generationen bewährte kleinstrukturierte Landwirtschaft in unserer Region weiter existieren und arbeiten kann. Das Prädikat „Weltkulturerbe“ wird dabei helfen, die Achtung vor der Kulturlandschaft und den Kulturleistungen der Landwirte, die diese Landschaft pflegen, zu stärken. Dass sich auch Touristen für ein Weltkulturerbe interessieren, steht außer Frage, ist aber kein Grund, in Angst und Schrecken zu verfallen. Eine Region wie das Werdenfelser Land lebt auch von Touristen. Es braucht freilich kluge und wirksame Konzepte, die Besucher zu lenken. Der Versuch, sie einfach fernhalten zu wollen, ist mit Sicherheit der falsche Weg.
Wolfgang Küpper, Gemeinderat