Stellungnahme zur Pressemitteilung der Grünen in Sachen Wohnungsbau (Murnauer Tagblatt vom 10.12.2019
Dem Vorschlag von Hans Kohl können wir als ÖDP/Bürgerforum nur zustimmen. Auch Bürgermeister Beuting hat wiederholt betont, dass er, wenn es nach ihm ginge, keine gemeindeeigenen Grundstücke verkaufen würde.
Ergänzend müsste beschlossen werden, dass die Gemeinde Grundstücke nur noch in Erbpacht vergeben wird.
Unverständlich, um es maßvoll auszudrücken, sind jedoch die Äußerungen von Ex-Gemeinderätin Veronika Jones. Man reibt sich die Augen: Wo war die Sprecherin der Grünen, als im Gemeinderat, dem sie angehörte, die Maßnahmen für bezahlbaren Wohnraum beraten und beschlossen wurden? Hat sie nicht mitgewirkt am Bau der Sozialwohnungen im Lindenthal, am derzeit im Bau befindlichen Kommunalen Wohnungsbau am Längenfeldweg und schließlich an der Entscheidung für den genossenschaftlichen Wohnungsbau am alten Krankenhaus? Wo im übrigen der gemeindeeigene Grund in Erbpacht vergeben werden soll.
Wenn sie nun von „Verzögerungstaktik“ beim bezahlbarem Wohnungsbau spricht – wen meint sie damit? Den derzeitigen Vertreter der Grünen im Gemeinderat?
Der hat nämlich im Sommer in einer unseligen Allianz mit anderen einen Bebauungsplanentwurf für genossenschaftliches Wohnen am James-Loeb-Gelände abgelehnt. Ein halbes Jahr zuvor hatte der Gemeinderat diesen Entwurf einstimmig auf den Weg gebracht. Hintergrund des plötzlichen Sinneswandels bei einigen war der Widerstand von Anwohnern gegen eine in ihren Augen überdimensionierte Bebauung.
Die Verwaltung soll nunmehr Alternativen für eine Bebauung erarbeiten, was das Vorhaben erheblich verzögert.
Wir als ÖDP/Bürgerforum sind nach wie vor für eine weitgehend dreigeschossige Bebauung. Eine zweigeschossige hätte entweder mehr Flächenverbrauch oder höhere Mieten zur Folge. Wer das nicht wahr haben will, riskiert, dass er denjenigen in die Karten spielt, die eine Bebauung am James-Loeb-Gelände gänzlich verhindern wollen und mit dem Gedanken liebäugeln, das Gelände einmal teuer zu verkaufen.
Michael Manlik